16. Spirituosen-Forum des BSI

BSI Aktuell Nr. 13/2017

„Deutschland im Spannungsfeld zwischen staatlicher Reglementierung und Eigenverantwortung“

Berlin/Bonn (BSI) – Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) führte am 8. November 2017 sein 16. Spirituosen-Forum zum Themenbereich „Deutschland im Spannungsfeld zwischen staatlicher Reglementierung und Eigenverantwortung“ durch.

Auf der mit rund 120 Gästen aus der Politik, den Bundesministerien, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Verbänden und den Medien – neben den Mitgliedern des BSI – gut besuchten Veranstaltung in der „Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft“ in Berlin begrüßte Alois Gerig, Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft in der 18. Wahlperiode, als Schirmherr der Veranstaltung u. a. mit folgenden Worten: „Spirituosen aus Deutschland stehen für Genuss, Geselligkeit und auch für Heimat. Ich bin überzeugt, dass mehr Regulierung durch den Staat die notwendigen Verhaltensveränderungen nicht bewirkt. Alkoholprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Familien, Schulen, Ärzte, Arbeitgeber, Sportvereine sind gefordert, aufzuklären und vorzubeugen, hinzuschauen und zu helfen. Information und Aufklärung ist unverzichtbar, um das Verantwortungsgefühl der Verbraucher zu stärken und den Blick auf das Wesentliche beim Alkoholkonsum zu lenken: Geschmack und Genuss, Klasse statt Masse. Dazu leistet die Kampagne ‚Maßvoll genießen‘ des BSI einen wichtigen Beitrag.“

Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., Präsident, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW Berlin), Berlin, referierte zu dem Thema „Freiheit und soziale Marktwirtschaft: Warum wir stärker in die Zukunft investieren müssen“ und informierte u. a.: „Deutschlands Wirtschaft boomt und eine Bundesregierung hatte selten so viel Handlungsspielraum wie heute. Die Herausforderungen sind jedoch enorm: ein Richtungswechsel des deutschen Wirtschaftsmodells und eine besser funktionierende soziale Marktwirtschaft sind die zwei zentralen Herausforderungen für die neue Bundesregierung.“

Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Bundesverfassungsrichter a. D., Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Bonn, referierte über die „Reichweite und Grenzen staatlicher Reglementierung und die Mündigkeit der Verbraucher“. Er analysierte in seinem Vortrag: „Das Leitbild des Verbrauchers ist ein Prüfstein für das Menschenbild einer freiheitlichen Verfassung. Zwischen individuellem Selbstbestimmungsrecht und persönlicher Entfaltungsfreiheit auf der einen Seite und dem staatlichen Schutz vor Rechtsverletzungen, aber auch Irreführung und Übervorteilung auf der anderen Seite, besteht ein konstruktives Spannungsverhältnis, das nicht einseitig aufgelöst werden darf. Ein wirksam die Bürger schützender Staat ist etwas anderes als ein bevormundender Staat. Die Bestimmung einer auch verfassungsrechtlich verbindlichen Grenze zwischen schützendem und bevormundendem Staat ist schwierig. Der Verlauf dieser Grenze kann gerade an einem umstrittenen Beispiel wie dem Umgang mit alkoholischen Getränken anschaulich gemacht werden.“

Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger, Geschäftsführerin, ARGE Erziehungsberatung und Fortbildung GmbH, Wien/Österreich, referierte zu dem Thema „Eigenverantwortung stärken oder weitere Reglementierungen vorantreiben? – Das Dilemma der postmodernen Technologiegesellschaft, die ihre Genussfähigkeit zu verlieren droht“ und informierte u. a.: „Der Umgang mit alkoholhaltigen Getränken bietet eine großartige Chance für die Entwicklung zum wirklich selbstverwalteten, integrierten Menschen! Maßvolles Leben zu erlernen, ein Verstehen davon zu entwickeln, was maßvoll zu genießen bedeutet, das ist die Zielsetzung, denn erst damit wird der Mensch befähigt, seine volle Wahlverantwortung zu ermessen und seine Freiheit erst wirklich zu leben! Gerade das ist es auch, was alkoholhaltige Getränke so bedeutend als Lehrmittel in einer Erziehung zu Mäßigung macht, denn triumphale Freude empfinden wir nur, wenn wir ein zwiespältiges Kulturelement in ein großartiges verändern!“

Christoph Schwennicke, Chefredakteur, Cicero – Magazin für politische Kultur, Res Publica Verlags GmbH, Berlin, betonte zum Thema „Deregulierung per Mausklick – Qualitätsjournalismus, öffentliche Meinung und Debattenkultur in Zeiten des Internets“ u. a. wie folgt: „An die Stelle des recherchierenden Kompetenzjournalismus ist ein oft kenntnisfreier Hochgeschwindigkeits-journalismus getreten. Denn das Netz belohnt die Devise: wenig Ahnung, dafür viel Meinung.“

Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des BSI und des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“, Bonn, informierte im Rahmen der Eigenverantwortung der Spirituosenindustrie über die Aktivitäten des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“: „Der BSI übernimmt aktiv Verantwortung für den maßvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken. Der ‚Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung‘ des BSI führt seit 2005 eigene Präventions- und Aufklärungsinitiativen durch, um den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken zu fördern. Da deren Evaluierungen durchweg positive Ergebnisse zeigen, werden diese nachhaltig fortgesetzt.“ (www.massvoll-geniessen.de)

Thomas Ernst, Präsident des BSI, fasste die Analysen der verschiedenen Referenten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Jurisprudenz, Medien, Medizin etc. zu dem Thema „Deutschland im Spannungsfeld zwischen staatlicher Reglementierung und Eigenverantwortung“ dahingehend zusammen, dass Verantwortung im Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. im Rahmen der Aktivitäten des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ eines der gemeinsamen Themen sei, welches man auch in Zukunft nachhaltig fortsetzen wolle im Sinne der Aufklärung der Konsumentinnen und Konsumenten.

Insofern werde der BSI im Feld der Aufklärung über den „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI – zum Teil mit Einsatz der digitalen Medien – auch weiter die Endkonsumentinnen und Endkonsumenten umfassend über den maßvollen Konsum von alkoholhaltigen Getränken in Kenntnis setzen. „Denn: Eigenverantwortung durch Aufklärung und Prävention bezüglich alkoholischer Getränke zu unterstützen, ist zielführender als weitere Reglementierungen“, so Thomas Ernst.

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