Politischer Gästeabend des BSI 2017

BSI Aktuell Nr. 12/2017

  • Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, informiert über die „neue Ära der deutschen Spirituosenbranche ab 2018“ und betont die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die der „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ des BSI mit seinen vielfältigen Aufklärungsmaßnahmen übernimmt
  • Dr. Volker Wissing, Stellvertretender Ministerpräsident, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, unterstreicht die Wichtigkeit von Selbstregulierungen und Verbraucherinformationen – auch durch www.massvoll-geniessen.de
  • Herbert Dorfmann, Mitglied des Europäischen Parlaments (EVP), betont die Erhaltung der hohen Qualitätsstandards für die einzelnen Spirituosenkategorien. Dabei begrüßt er auch die Aufklärung der Konsumentinnen und Konsumenten über die Website www.massvoll-geniessen.de

Berlin/Bonn (BSI) – Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) führte auch 2017 zum Auftakt seines 16. Spirituosen-Forums seinen traditionellen „Politischen Gästeabend“ in Berlin durch.

Auf der mit rund 200 Gästen aus der Politik, den Bundesministerien, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Verbänden und den Medien gut besuchten Veranstaltung äußerten sich Politiker der verschiedenen Parteien in Grußworten zu aktuellen Themen der Spirituosenbranche.

Dr. Hermann Onko Aeikens, Staatssekretär, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, betonte u. a.: „Die Bundesregierung wird sich bei den Verhandlungen über die Novellierung der EU-Spirituosen-Grundverordnung für den Erhalt der hohen Qualitätsstandards einsetzen. Zur Wettbewerbsgleichheit und zum Verbraucherschutz sollten die zulässigen Höchstgehalte für die Zuckerung zur Geschmacksabrundung EU-einheitlich festgelegt werden.
Alkoholische Getränke sollten Genussmittel und keine Rauschmittel sein. Der unabhängige ‚Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung‘ des BSI leistet einen wichtigen Beitrag zum verantwortungsvollen Konsum von alkoholischen Getränken. Mit seinen vielseitigen Aufklärungs- und Informationskampagnen übernimmt der BSI-Arbeitskreis hier gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Die deutsche Spirituosenbranche steht vor einer neuen Ära. Nach fast 100 Jahren läuft das Branntweinmonopol definitiv zum 31. Dezember 2017 aus. Mit dem neuen deutschen Alkoholsteuerrecht haben wir die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Spirituosenanbieter durch den Abbau bürokratischer Anmelde- und Anzeigenpflichten deutlich verbessert. Die Zeit der limitierten Brennrechte, die es beispielsweise früher für die Herstellung von Korn gab, ist endgültig vorbei. Kleinbäuerlichen Abfindungsbrennereien erleichtern wir den Übergang in die Selbstvermarktung im freien Spirituosenmarkt.“

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing bedankte sich in seinen Ausführungen u. a. für das Engagement der Branche beim Jugendschutz und verwies auf die Kampagne „DON’T DRINK AND DRIVE“, für die er die Schirmherrschaft 2017 übernommen hat. „Es ist wichtig, dass die Verbände der Bier-, Wein-, Sekt- und Spirituosenbranche als Träger der Initiative aufzeigen, dass ihnen die Sicherheit junger Autofahrerinnen und Autofahrer besonders am Herzen liegt und sie sich für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken einsetzen.“ Überdies begrüßt er die Aktivitäten des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI mit Präventions-, Aufklärungs- und Informationsinitiativen, Selbstregulierungen sowie Verbraucherinformationen unter www.massvoll-geniessen.de. Alkoholische Getränke seien jedoch auch ein jahrhundertealtes Kulturgut, gelebte Tradition und wahrhaftig ein „Genuss-Mittel“: „Als Weinbauminister weiß ich, wovon ich spreche.“

Herbert Dorfmann, Mitglied des Europäischen Parlaments (EVP), verwies auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Sektor bei der derzeit laufenden Überarbeitung der Spirituosenverordnung und zeigte sich überzeugt, dass die neuen EU Regeln dem Sektor mehr Rechtssicherheit geben können. Als besondere Herausforderung für den Sektor bezeichnete Herbert Dorfmann die anstehende Regulierung über die Angabe von Inhaltsstoffen und Nährwerten auf Etiketten alkoholischer Getränke. Dabei begrüßt Herbert Dorfmann auch die Verbraucherinformationswebsite www.massvoll-geniessen.de des BSI.

Der amtierende Genuss-Botschafter für den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholischen Getränken, Prof. Dr. Erik Schweickert, Mitglied des Landtages Baden-Württemberg (FDP) und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, hielt in seinem Grußwort u. a. fest: „Genuss und Verantwortung gehören beim Konsum von alkoholischen Getränken fest zusammen. Für den mündigen Bürger ist es deshalb auch selbstverständlich, dass er seine Entscheidungen autonom trifft und sich trotzdem seiner Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen bewusst ist. Aus diesem Grund muss die Politik den Menschen ein möglichst selbstbestimmtes, freiheitliches und eigenverantwortliches Leben ermöglichen und nicht immer mit erhobenem Zeigefinger neben ihm stehen. Ich erwarte deshalb von einer neuen Bundesregierung nicht mehr Gesetze und Reglementierungen, sondern eine umfassende Verbraucherinformation, wie sie sich z. B. der BSI und seine Mitgliedsunternehmen freiwillig auferlegt haben. Freie Demokraten wollen die Menschen befähigen und nicht bevormunden. Denn eine Politik die bevormundet, nimmt dem Bürger seine Entscheidungsfreiheit und damit auch die Möglichkeit, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen.“

Thomas Ernst, Präsident des BSI, wies in seiner Einleitung darauf hin, dass Spirituosenfirmen mit ihren Produkten nicht nur zur Lebensfreude und zum Genuss beitragen, sondern auch einen ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor darstellen: Der Spirituosenumsatz in Deutschland betrug im Jahr 2016 rund 4,6 Milliarden Euro. Die Einnahmen des Bundes aus Branntweinabgaben beliefen sich auf rund 2,1 Milliarden Euro. Der Pro-Kopf-Konsum lag bei 5,4 Litern. Das Gesamtmarktangebot betrug 2016 rund 701 Millionen Flaschen. Der deutsche Spirituosenmarkt ist im Ländervergleich damit weiter der größte innerhalb der EU. Spirituosen sind und bleiben eine attraktive Kategorie mit stabiler Wertschöpfung, schönem Ambiente und vielen Verwendungsmöglichkeiten.

Neben der Entwicklung einer echten Genusskultur ist auch die Pflege und Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit alkoholhaltigen Getränken ebenso eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich alle relevanten Gruppierungen stellen müssen.

Der BSI habe mit diesem Ziel den „Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ im Jahr 2005 auf Wunsch seiner Mitgliedsfirmen ins Leben gerufen. Dieser initiiere und unterstütze Präventions- und Verbraucherinformations-Maßnahmen, die nachhaltig ausgebaut und evaluiert werden und mit denen über den vernünftigen und verantwortungsvollen Konsum von alkoholhaltigen Getränken informiert wird.

„Alkoholhaltige Getränke“, so Präsident Ernst weiter, „sind traditionell in unseren Kulturkreisen tragende Säulen einer gelebten Genuss- und Traditionskultur.“ Diese Kultur will der BSI – in einer auf Selbstbestimmung aufbauenden Gesellschaft – weiter mit pflegen und unterstützen – denn: Genuss und Eigenverantwortung im Konsum gehören immer zusammen.

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