20. Spirituosen-Forum des BSI

BSI-Aktuell Nr. 9/2021

„Wandel aktiv mitgestalten bezüglich Verbraucherverhalten, Digitalisierung, Vernetzung und Transformation“


Königswinter/Bonn (BSI) – Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) führte am 4. November 2021 sein 20. Spirituosen-Forum zum Themenbereich „Wandel aktiv mitgestalten bezüglich Verbraucherverhalten, Digitalisierung, Vernetzung und Transformation“ durch. 

Auf der mit rund 120 Gästen aus der Politik, den Bundesministerien, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Verbänden und den Medien – neben den Mitgliedern des BSI – gut besuchten Veranstaltung im „Steigenberger Grandhotel & Spa Petersberg“ in Königswinter bei Bonn betonte Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer, IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonn, u. a.: „Mit dem BSI verbindet uns in Bonn eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit seit mehreren Jahren. So hat die IHK-Organisation das Engagement des BSI im Rahmen des neuen Jugendschutzgesetzes unterstützt. Der Standort Bonn ist für den BSI weiterhin sehr interessant, weil die für die Spirituosenwirtschaft wichtigen Ansprechpartner aus diversen Ministerien hier in Bonn nach wie vor arbeiten. Die Spirituosenwirtschaft steht derzeit vor großen Aufgaben: Nach den Spuren, die Corona in der Branche hinterlassen hat, werden u. a. der ausgeprägte Fachkräftemangel in der Gastronomie und neue digitale Vertriebswege zu den Herausforderungen der Branche gehören. Es bleibt spannend, welche Akzente die neue Bundesregierung mit Blick auf die Wirtschaft für alkoholhaltige Getränke setzt. Man kann nur hoffen, dass weniger Regulierung und mehr Selbstverpflichtung Leitgedanke der Berliner Politik ist. Begrüßenswert wäre es, dass auch in Zukunft Aufklärung zum maßvollen Konsum vor weitere Reglementierungen Leitgedanke der Berliner Politik ist. Dass Aufklärung zu Verhaltensänderungen führt, zeigt der ‚Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung‘ mit dem Ziel der Aufklärung über maßvollen Konsum und Situationen, in denen kein Alkohol getrunken werden sollte – wie z. B. in der Schwangerschaft, am Arbeitsplatz, beim Autofahren und von Jugendlichen bis 18 Jahren.“

 
Prof. Dr. Thorsten Teichert, Chair of Marketing and Innovation (CMI), Universität Hamburg, Hamburg, referierte zu dem Thema „Alles Digital oder alles anders? – Perspektiven der Markenführung im Digitalen“ und informierte u. a.: „Markenführung im Digitalen muss über ein ‚Weiter-so‘ bzw. ‚Mehr-davon‘ hinausgehen und Wertschöpfung an sich neu denken. Im dynamischen Umfeld ist nur eines sicher: nichts bleibt, wie es ist. Neue Perspektiven ergeben sich aus veränderten Umfeldbedingungen.“

Mathias Tholey, Mitgründer und Geschäftsführer, the nu company GmbH, Leipzig, führte u. a. zum Thema „Wandel aktiv mitgestalten“ Folgendes aus: „Wer Wandel gestalten will, der muss erstens wissen, wo er steht und zweitens braucht er einen internen Kompass, der die Richtung zeigt.“

Lara Daniel, Gründerin und Geschäftsführerin, Pulse Advertising, Hamburg, informierte zum Thema „Never waste a good crisis: Covid-19 und die Werbeindustrie“ u. a. wie folgt: „Durch den digitalen Absatz verstehen Marken, wer ihre Kunden sind. Diese treffen ihre Kaufentscheidung auf Basis von Trends und Empfehlungen. Hier setzt Influencer Marketing an. Die Umsetzung ist hierbei entscheidend, um sowohl allen gesetzlichen als auch moralischen Ansprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig erfolgreich zu werben.“

Dr. Felix Engelsing, Vorsitzender der 2. Beschlussabteilung, Bundeskartellamt, Bonn, führte u. a. zum Thema „E-Commerce/Digitales mit Schwerpunkt Amazon-Verfahren“ Folgendes aus: „Das Bundeskartellamt prüft derzeit, ob Amazon eine überragende marktübergreifende Bedeutung nach der neuen Norm des § 19a Abs. 1 GWB hat. Dazu laufen Ermittlungen bei Marktplätzen, Händlern und Logistikern. Zudem führt das Amt Missbrauchsverfahren gegen Amazon wegen Preiskontrollmechanismen und Brandgating.“

Sven Gábor Jánszky, Geschäftsführer, 2b AHEAD ThinkTank GmbH, Leipzig, referierte zu dem Thema „Alle Lebenswelten 2030: So leben wir in der Zukunft“ und informierte u. a.: „Im Spirituosen-Markt wird es in den kommenden 10 Jahren zu einer Zweiteilung kommen: Der Standardbereich verschwindet und es entsteht ein weitgehend digitaler Massenmarkt, in dem Kunden nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis entscheiden. Und daneben entsteht ein ebenfalls größeres Premiumsegment, das wir Zukunftsforscher ‚Identitätssegment‘ nennen. Denn dort kaufen die Kunden Spirituosen nicht, weil sie schmecken, sondern um damit anderen Menschen zu beweisen, dass sie ‚besonders‘ sind: Besonders ökologisch, besonders heimatverbunden, besonders reich, besonders kosmopolitisch, besonders kulturinteressiert, besonders intellektuell … usw. Je nach Kundensegment brauchen die Anbieter komplett unterschiedliche Strategien. Die wichtigste Führungskompetenz in Zeiten der Veränderung ist es, die Zukunft zu lieben, ohne exakt zu wissen, wie sie aussieht. Der Schlüssel dafür ist, den Möglichkeiten der Zukunft mehr zu vertrauen, als den Erfahrungen der Vergangenheit.“

Thomas Ernst, Präsident des BSI, fasste die Analysen der verschiedenen Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kartellamt dahingehend zusammen, dass es den BSI-Firmen wichtig ist, nachhaltig und verantwortungsvoll den Wandel bezüglich Verbraucherverhalten, Digitalisierung, Vernetzung und Transformation mitzugestalten. Insofern bedarf es der Aufklärung in den verschiedenen Feldern sowie über die am Vortag präsentierte Initiative der europäischen und auch deutschen Spirituosenindustrie zur digitalen Etikettierung, die den/die Verbrauchern/innen in der EU und in Deutschland auf Knopfdruck umfassende und mehrsprachige Produktinformationen durch branchenweite Anwendung des elektronischen Etiketts bietet. Es bedürfe auch immer mehr Aufklärung über den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken, welche durch diese Maßnahmen jedoch auch im Rahmen des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI dadurch geleistet werde, dass Endkonsumentinnen und Endkonsumenten über den richtigen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken, aber auch den Inhalt derer (vgl. www.massvoll-geniessen.de) informiert werden. 
Denn: Es ist wichtig, durch Aufklärung und Information Eigenverantwortung zu stärken und nachweislich zielführender als weitere Reglementierungen in den verschiedensten Bereichen. 

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