19. Spirituosen-Forum des BSI

Nr. 8/2020

„Auswirkungen der Covid 19-Pandemie auf die Wirtschaft, den Vertrieb und
die Digitalisierung“

Bonn (BSI) – Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) führte am 29. Oktober 2020 sein 19. Spirituosen-Forum zum Themenbereich „Auswirkungen der Covid 19-Pandemie auf die Wirtschaft, den Vertrieb und die Digitalisierung“ in Form eines Web-Seminars mit rund 100 Teilnehmern durch.

Studienautor und Foodexperte Dr. Werner Motyka, Partner, Munich Strategy GmbH & Co. KG, München, informierte zum Gesamtthemenkomplex insbesondere über „Food & Packaging beyond Corona – Langfristige Auswirkungen von COVID-19 auf sechs zentrale Handlungsfelder der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie“. Er analysierte u. a. Folgendes: „Systemrelevanz ist keine Überlebensgarantie. Trotz vergleichsweise guter Ausgangsbedingungen gilt auch für die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie: Es gibt kein Zurück zum Modus ‚vor Corona‘!“

Univ.-Prof. Dr. Martin Fassnacht, Inhaber des Lehrstuhls für Strategie und Marketing, akademischer Direktor des WHU MBA-Programms, WHU – Otto Beisheim School of Management, Düsseldorf, analysierte in seinem Vortrag „Die neue Realität im Vertrieb aufgrund der Corona-Krise“ u. a. Folgendes: „Eine eigene Online-Direktverkaufsstrategie im Kontext einer übergeordneten Omnichannel-Vertriebsstrategie ist wichtiger denn je.“ Denn: „Im Rahmen von Social Media werden bisherige Kommunikationsinstrumente stärker mit Vertriebsaktivitäten verschmelzen und so wird Social Media zu einem wichtigen Vertriebskanal für Hersteller.“

Zu dem „Einfluss von Covid-19 auf den deutschen Spirituosenmarkt“ referierte Dr. Rebecca Hertl, Manager Analytic Consulting, The Nielsen Company (Germany) GmbH, Frankfurt/Main, u. a. mit folgenden Aussagen: „Die Spirituose hat im Off-Trade im LEH+DM seit Jahresbeginn eine veränderte Performance als im Vorjahr erzielt. Andererseits mussten die Cash-and-Carry-Märkte deutliche Einbrüche hinnehmen, hauptsächlich getrieben durch pandemiebedingte Verluste in der Hotellerie und Gastronomie.“

In der Analyse „Getränkekonsum der digitalen User und digitales Marketing in der Zukunft“ beleuchtete Siamac Alexander Rahnavard, Managing Partner und Gründer, Echte Liebe – Agentur für digitale Kommunikation GmbH, Köln, die Vorlieben der digitalen User rund um alkoholhaltige Getränke und Spirituosen und bot spannende Einblicke in das Konsumverhalten: „Der Nutzer konsumiert digital – Wie kann ich als Anbieter meine Kommunikation so gestalten, sodass ich den Konsumenten erreiche – zeitgemäß – im richtigen Kanal! Es Bedarf einer Neubetrachtung des Verbrauchers. Annahmen zur Zielgruppe müssen verifizierten Informationen weichen. Und Marketing sollte Teil der Unternehmensstrategie werden – auch während Corona!“

Thomas Ernst, Präsident des BSI, fasste die Analysen der verschiedenen Referentinnen und Referenten dahingehend zusammen, dass die Phasen des „Corona-Lockdowns“, des Exits und der Roadmap für die mögliche Rückkehr zur „neuen Normalität“ die deutsche Wirtschaft, aber auch die Spirituosenbranche nachhaltig fordern werden – insbesondere auch aufgrund der stark rückläufigen Nachfrage nach Spirituosen im Gastronomie-, Duty Free-, Tourismus- und Event-Bereich (ca. 20 Prozent Distribution im Jahresdurchschnitt, die voraussichtlich bis Jahresende 2020 nicht ausgeglichen werden können). Umso erfreulicher ist es, dass die Nachfrage im Lebensmittel-Einzelhandel nach Spirituosen in den letzten Monaten – gemäß den bekannten Marktforschungsinstituten – leicht steigend waren. Eine seriöse Konsumprognose für die Entwicklung am Spirituosenmarkt bis Ende 2020 könne erst dann abgegeben werden, wenn absehbar ist, wie sich die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland weiter und mit welchen Konsequenzen entwickeln. Er hoffe jedoch auf eine leichte Belebung des Spirituosengeschäftes in der Weihnachtszeit.

„Unabhängig davon werden auch weiterhin umfassende Präventions- und Informationsmaßnahmen über den ‚Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung‘ des BSI durchgeführt, um über den verantwortungsvollen Umgang mit alkoholhaltigen Getränken aufzuklären und Endkonsumenten/innen gerne zu informieren – zum Beispiel auch über die Zusammensetzung der Spirituosenprodukte (vgl. www.massvoll-geniessen.de), die neue Prävention am digitalen Arbeitsplatz, die wichtige Elternaufklärung und die Einhaltung des Jugendschutzes etc.“, so Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des BSI.

Denn: Eigenverantwortung durch Aufklärung und Information zu stärken, ist nachweislich zielführender als weitere Reglementierungen.

Abdruck honorarfrei – Belegexemplar erbeten.


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