Obstbrand destillieren: mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl
Die Produktion eines guten Obstbrandes fängt bei der Auswahl der Zutaten für das Obstdestillat an. Gesunde, reife Früchte liefern die besten aromatischen Ergebnisse. Wichtig ist zudem, dass Blätter und Stile aussortiert werden. Die Früchte werden zunächst in saftige, d. h. flüssige Form gebracht und vergärt. Dabei wandeln Hefen den in der Maische vorhandenen Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Je nach Zuckergehalt der Obstsorte oder Beerenart entsteht so die Ausgangsbasis für den Brand, die jedoch zwischen 4 und 10 % vol Alkoholgehalt aufweist.
Der Rest ist Aufgabe des Brenners: Seinem Handwerk ist es zu verdanken, dass die Aromastoffe und der Alkohol vom Rest der Maische abgetrennt und konzentriert werden. Auch wenn der Vorgang der Destillation auf diese Weise grob beschrieben werden kann, unterschlägt diese Formulierung, wie aufmerksam der Brenner den gesamten Prozess begleiten muss und wieviel Fingerspitzengefühl und Erfahrung er benötigt, um alles richtig zu machen. Entscheidend für die Qualität eines Obstbrandes ist schließlich auch die Notwendigkeit, vom Destillat den sog. „Vor- und Nachlauf“ abzutrennen, da diese Bestandteile von minderer Güte sind und so zu Fehltönen im Brand führen können. Die beste Qualität liefert daher nur der sog. „Mittellauf“.
Zu unterscheiden vom Obstbrand ist der „Obstgeist“, bei dessen Herstellung die eingesetzten Früchte nur zum Aromatisieren des Neutralalkohols verwendet werden.